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Claudia Gilhofer
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11. Juni 2017

Meine Top 5 Topics vom Fifteen Seconds Festival 2017

Eines vorweg: das wird ein kritischer Rückblick auf ein Event, das als Europas führende Konferenz für Inspiration, Wissenstransfer und Networking beschrieben wird, welches Wirtschaftstreibende, Kreative und Pioniere zu einer globalen Community vereint. Es verspricht „The Festival for curious minds challenging the status quo” zu sein – „keine Egos, keine Titel, kein Bullshit. Dafür ein intensives zweitägiges Erlebnis, das dich wachsen lässt.”

Ob es erfüllt, was es verspricht, konnte jeder der 4.100 Teilnehmer vom 7. bis 8. Juni in Graz für sich selbst herausfinden.

FAIL FAST
LEAD THE CHANGE
INNOVATE OR DIE
PEOPLE OVER PROFITS
IDEAS OVER EGOS

Zu Beginn entführte der Teaserclip mit Schlagworten und Bildern einen in eine andere Dimension. Die Erwartung ans Festival war hoch. Aber schon bald kam die Frage auf: warum gibt es so viele – leider noch dazu teilweise schlecht vorgetragene – Unternehmenspräsentationen? Bei einem Festival, welches den Anspruch erhebt, den Status Quo herauszufordern, kann man von Vorträgen mehr Substanz erwarten, als ein Wiederkauen längst bekannter Basisinformationen von Produkt- oder Unternehmensmarken.

Wohltuend hingegen waren Vorträge wie zum Beispiel jener von Håkan Nordkvist (Head of Sustainability Innovation von Ikea), der aufgezeigt hat, womit sich das Unternehmen Ikea außerhalb seiner Kernkompetenz beschäftigt. Es war spannend zu erfahren, welchen Herausforderungen sich Ikea stellt und auf welche unbekannten Terrains es sich einlässt, um für eine positive Auswirkung auf Mensch, Natur und unsere Zukunft zu sorgen.

Für die Einhaltung des Zeitplans (20 Minuten Redezeit, der Rest für ‚Questions & Answers‘) wurde auf der Keynote Stage effektvoll ein DJ platziert. Auf den kleineren Bühnen funktionierte das Zeitmanagement offensichtlich auch ohne diese Inszenierung sehr gut. Nach Ablauf der 20 Minuten wurden die Vortragenden auf der Keynote Stage also mit Musik und schnell ansteigender Lautstärke ohne Pardon zum Abbruch gezwungen. Wie Florian Gschwandtner von Runtastik kurz anmerkte, hatte er sich eigentlich auf 30 Minuten Redezeit eingestellt und musste tempomäßig auch hier so richtig auf die Tube drücken. Einigen anderen erging es ähnlich und mancher schaffte es einfach nicht mehr, alle Inhalte bis zum Ende vorzutragen.

Bei Matthew Banks (Vice President von Oracle) – für mich zählte dieser Vortrag zu einem der besten – eskalierte die Situation. Nach seinem enthusiastischen Vortrag bat er den DJ verzweifelt, die Musik doch noch für einen Moment zu stoppen, um sein Schlusswort sprechen zu können. Ob der DJ die Situation wegen dem vollen Körpereinsatz von Matthew Banks lustig fand, oder ob er nur aus Verlegenheit lächelte, weil er keinen Einfluss auf den Ablauf nehmen durfte, blieb offen. Der Veranstalter kam nicht auf die Idee, einfach die Zeit für Q&A zu kürzen oder zu streichen. Dass dann auch schnell der Ton des Mikros vom Vortragenden abgedreht wurde, war alles andere als cool. Am Ende gab es weder Schlusswort noch Q&A. Ein sichtlich verärgerter Matthew Banks verließ fluchtartig die Bühne. Zumindest das Publikum zollte ihm mit Standing Ovation den verdienten Respekt.

Wovon sich andere Veranstalter beim Fifteen Seconds Festival aber echt eine Scheibe abschneiden können, ist die Atmosphäre rundherum. Zum einen die Möglichkeit, überall unkompliziert bargeldlos einzukaufen und zum anderen, der unerwartete zusätzliche Service. Es gab kostenlose Parkplätze, an allen Ecken und Enden Getränke zur freien Entnahme und ‚Auer Brot‘ schmierte gratis tausende Brote mit köstlichen Aufstrichen für den Hunger zwischendurch. Einen solchen Service kenne ich von keiner anderen Konferenz. Auch im Expo-Bereich gab es jede Menge zu entdecken – von Technologie bis Unterhaltung.

Das war sie also: „Europas führende Konferenz für Inspiration, Wissenstransfer und Networking …”. Rückblickend betrachtet war es für mich aber doch eher eine zweitägige – ok, schon toll in Szene gesetzte, aber doch nur – Werbeveranstaltung.

 

Meine Top 5 Topics

1 _ USP > UEP

Statt über den – beinahe schon konservativ wirkenden – USP (Unique Selling Proposition) zu sprechen, sollten sich Unternehmen schleunigst über den UEP (Unique Experience Proposition) Gedanken machen. Alles was zählt, sind Erlebnisse und Erfahrungen, die die Menschen berühren und/oder begeistern. Dieser Herausforderung wird sich künftig kein Unternehmen – egal welcher Branche – mehr entziehen können. So zum Beispiel werden sich auch Messeauftritte, insbesondere in B2B, hochgradig verändern. Inszenierungen auf riesigen Messeflächen wird es langfristig in dieser Form wohl nicht mehr geben.

2 _ Kunde > Partner

Das Wort ‚Kunde‘ erinnert eher an eine Geldmaschine. Wer hingegen den anderen als Partner sieht, wird schnell erkennen, wie sehr schon allein die Verwendung dieses Wortes die Zusammenarbeit verbessert und was dadurch alles möglich wird. Ein erfolgsentscheidender Faktor ist es, Empathie für andere aufbringen zu können und transparent zu agieren. Das gilt übrigens nicht nur für den Umgang mit externen Partnern, sondern im besonderen auch für den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern.

3 _ Search > Discovery

Die Menschen wollen nicht mehr suchen, sie wollen entdecken. Das fordert Unternehmen nicht nur zu einer ‚out-of-the-box‘, sondern viel mehr zu einer ‚get-rid-of-the-box‘ Denkart heraus. Hier kommt wieder der UEP von Punkt 1 stark ins Spiel.

4 _ Silo > Agile

Agile ist das neue Buzzwort. Dabei darf aber auf eines nicht vergessen werden: Menschen, die jahrelang gesteuert wurden, können nicht einfach von heute auf morgen agil sein. Um das möglich zu machen, braucht es zur Unterstützung die richtigen Methoden.

5 _ Influencer > echter Marken-Advokat

Das mit den Influencern ist so eine Sache. Jeder will einer sein oder werden. Unmengen von Content wird produziert und leider macht sich bei den eigenen Publikationen nicht jeder Gedanken über die dabei verletzten Copyrights oder Persönlichkeitsrechte anderer. Auch der effektvolle Einsatz von Filtern über jeden x-beliebigen Schnappschuss ist nicht alles. ‚Context is king‘. Da trennt sich schnell die Spreu vom Weizen.

Ob Macro- oder Micro-Influencer, am Ende sind sie alle aber doch nur bezahlte Werbetestimonials und jeder Werbetreibende sollte sich bewusst sein, dass die Währung im Internet Vertrauen ist. Pascal Dulex (Culture Coach von Freitag) sprach mir am Ende des Events aus der Seele: „Um Influencer wird viel zu viel Lärm gemacht.” Sein Aufruf an Unternehmen: „Know your real brand advocats!”

Das, worum es ausnahmslos überall geht, ist einfach und schnell zusammengefasst: Leidenschaft und gute Geschichten. Der Klebstoff für Leidenschaft und gute Geschichten, ist die Authentizität. Damit wir uns richtig verstehen: mit Authentizität meine ich nicht, etwas besonders glaubwürdig vermitteln zu können. Jeder gute Schauspieler schlüpft glaubwürdig in fremde Rollen und doch ist es nicht seine eigene, echte Geschichte. Bei Authentizität geht es um Ehrlichkeit – Ehrlichkeit zu sich selbst und zu anderen. 

 

 

 

 

 

never stop evolving.
stay human.

[ Kommunikation | Mensch | Marke ]

 

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gil com | creative identity and beyond
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Claudia Gilhofer:
Creative Planner, Kommunikationspsychologin i.A., Systemischer Business Coach, Facilitator, Mentorin, Sparringspartnerin, VR Expert (XR-C)

 

 

 

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